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Dr. Bettina Seiberlich:
Vorbeugen statt krank werden

Frau Dr. Bettina Seiberlich ist keine durchschnittliche Ärztin. Bettina möchte lieber Vorbeugen statt Heilen und weiß, dass viele Probleme auch ohne Tabletten heilbar sind. Wir haben uns mit Bettina unterhalten.

Dr. Bettina Seiberlich ist Ärztin aus Leidenschaft
Dr. Bettina Seiberlich ist Ärztin aus Leidenschaft
Hallo Bettina, schön, dass du dir Zeit nimmst! Lass uns direkt loslegen mit der ersten Frage: Warum hast du dich damals entschieden, Ernährungswissenschaften zu studieren?
Mich hat der naturwissenschaftliche Bereich schon immer interessiert, weshalb ich bereits in der Schule den Bio Leistungskurs belegt habe. Ich bin im Schwarzwald aufgewachsen und wir haben früher viel beim Bauern direkt gekauft. Ernährung war bei uns in der Familie schon immer ein Thema und es wurde auf gute Ernährung geachtet.
 
Als es dann um meine berufliche Laufbahn ging, fiel meine Wahl auf die Ernährungswissenschaften. Allerdings habe ich schnell für mich gemerkt, dass das allein nicht ausreicht und mein Interesse doch wirklich eher im Bereich der Humanmedizin liegt. Ich habe dann parallel zum Studium schon Anatomie und Physiologie Vorlesungen besucht und später auch in Köln studiert.
 
Was sind die drei größten Probleme, mit denen deinen Patienten zu tun haben? 
Eines der wichtigsten Themen ist momentan die Erschöpfung – das ist wirklich ein Riesenthema. Durch Corona hat das auch noch nochmal zugenommen. Das nächste sind Verdauungsprobleme, ebenfalls ein riesen Punkt. Egal ob es um Blähungen oder Verstopfung oder einfach Schmerzen geht. Damit haben wirklich viele Menschen zu kämpfen. Der dritte Punkt sind Schmerzen allgemein. Sprich chronische Schmerzen, Gelenkschmerzen oder Muskelschmerzen. 
 
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Die Interaktion mit den Menschen, weshalb ich mich damals für den doch eher unspektakulären Hausarzt-Job entschied. Nah an den Menschen dran sein, das ist genau das, was mir am meisten Spaß macht. 
 
Außerdem hat der Job auch immer ein Touch von Rätsel lösen. Ein Arzt muss immer verschiedene Dinge genau berücksichtigen und abklären, um am Schluss die Lösung zu finden und dem Patienten zu helfen.
 
Es ist total vielschichtig und das ist allerdings auch genau das, was immer schwerer an den Job wird. Als Hausärztin habe ich leider viel zu wenig Zeit für die Patienten, dass hat sich die letzten zwei, drei Jahre sehr verschlimmert. Ich könnte viel mehr bewirken, wenn ich pro Patient mehr Zeit hätte. 
 
Zum Beispiel glaube ich, dass wir viel mehr ohne Tabletten bewirken könnte. Mit einem noch persönlicheren Gespräch die Patienten zu überzeugen an ihrem Lebensstil zu arbeiten, die Ernährung anzupassen oder sich um die Schlaf-Hygiene zu kümmern.
 
Ernährst du dich selbst auch „optimal“, oder fällt dir das auch schwer?
Wir ernähren uns sehr bewusst und auch gesund, dass kann man so sagen. „Optimal“ ist immer so eine Sache. Ich finde alles was zu extrem ist, ist schon nicht richtig. Ich habe hier im Urlaub (Anm. d. Red. an der Nordsee) viel Fisch und Krabben gegessen und im Alltag legen wir Wert auf Gemüse, Obst oder Nüsse, aber wir essen zwischendurch auch mal einen Burger oder Pommes. Brot esse ich zum Beispiel gar nicht, weil es mir nicht gut tut. Genau das ist der richtige Weg: Nicht zu sehr einschränken. Alles was zu extrem und dogmatisch ist, führt meist zu nichts.

Ich glaube, dass wir VIEL MEHR ohne TABLETTEN bewirken könnten.

Dr. Bettina Seiberlich ist Ärztin aus Leidenschaft
In Deutschland gibt es die Nährwert-Ampel, die dem Kunden anhand von Farben anzeigen soll, welche Lebensmittel gesund und welche weniger gesund sind. Wie stehst du zu dieser Ampel?
Ich achte selbst nie auf diese Ampel und empfehle es auch nicht meinen Patienten. Es ist doch eigentlich ganz einfach: Unbehandelte und wenig verarbeitete Lebensmittel sollten im Fokus deiner Ernährung stehen.
 
„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen!“ Was bedeutet das für dich?
Im Grunde bedeutet es, dass ausreichend Flüssigkeit und gesunde Ernährung die Basis von allem ist. Es ist die Basis eines guten Immunsystems, dass wir uns fit und gesund fühlen, dass wir gut schlafen und dass wir ausreichend gute bzw. ausgleichende Hormone bilden, wie zum Beispiel Serrotonin oder Melatonin. 
 
Stell dir vor, du müsstest deinem Patienten eines der folgenden drei Laster aus medizinischer Sicht verbieten. Welches wäre es und warum: Kaffee, Schokolade, Alkohol.
Ganz klar Alkohol, definitiv! Schokolade ist zum Beispiel gar nicht so schlecht. Damit meine ich aber nur die Schokolade mit mehr als 70 Prozent Kakao-Anteil, die ich auch in Rezepte für Patienten mit Darmproblemen einbaue. Ähnlich ist es mit Kaffee. 
 
Was macht der Alkohol im Körper?
Zum Einen hat Alkohol ein großes Suchtpotenzial und zum Anderen hemmt Alkohol unseren Magen-Darm-Trakt. Alkohol übersäuert unseren Körper und muss auch wieder entgiftet werden, was unnötige zusätzliche Arbeit für den Körper ist. Es bedeutet aber nicht, dass ich selbst nicht auch mal einen Glas Wein trinke. 
 
„Vorbeugen statt heilen“ steht in deinem Profil auf Instagram. Was bedeutet das für dich?
Vorbeugen bedeutet, dass wir schon Maßnahmen ergreifen, bevor der Patient krank wird. Ein gutes Beispiel ist ein hoher Cholesterinspiegel. Ein hoher Cholesterinwert kann im schlimmsten Fall zu Herzinfakt oder Schlaganfall führen. Bevor das geschieht, versuchen wir mit der Verbesserung der Lebensweise und Ernährung des Patieten die Werte zu verringern und das Risiko zu senken. 
 
Diese Herangehensweise funktioniert bei ganz vielen Dingen, die man bereits im Vorfeld an verschiedenen Werten sehen kann. So vermeiden wir eine Erkrankung bereits im Vorfeld. 
 

Autor: Martin Anderson

Website: www.drbettinaseiberlich.de

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